Dan Scary

Dark Wave Punk aus Ostfriesland

Zu punkig für Gothics, für Punks zu gruftig. Dan Scary entstand zunächst als Soloprojekt, eine Fusion von Gothic/Wave und Punk. Schon der Name spiegelt den düsteren, morbiden Touch wider. Jedoch blitzen aus dieser Dunkelheit hier und da auch andere subkulturelle Genres auf. Mittlerweile sind sie zu zweit – Daniel und Julian machen weiterhin ganz gezielt Nischenmusik – düster, unkonventionell, gesellschaftskritisch, ehrlich; hört selbst!

Vorstellungsrunde

JULIAN:  Ich spiele Schlagzeug bei Dan Scary. Abgesehen davon interessieren mich Themen wie Naturwissenschaften, Philosophie und Geisteswissenschaften. Ich koche gern, lebe vegan und höre Musik aus den Bereichen Industrial, Gothic, Jazz/Fusion, vor allem Prog Rock und Metal.

Ehemalige Bands: Einige Jahre war ich bei der Industrial Metal Formation Devil-M an den Drumms. Außerdem habe ich bei einigen Konzerten der spanischen Industrial Rock Band Terrolokaust ausgeholfen.

Einflüsse: Über die Jahre hinweg haben mich viele Künstler beeinflusst. In meiner Jugend waren es Bands wie Marilyn Manson, Cradle of Filth und Skinny Puppy, heute sind es Tool, Gojira, Einstürzende Neubauten… die Liste ist lang.

DANIEL: Ich bin für Gesang, Gitarre, Synthies zuständig und Songwriter, wobei ich Julian genug Raum für seine Ideen am Schlagzeug lasse. Mein musikalischer Background ist Punk und Gothic, hauptsächlich der 80er und 90er. Ich liebäugel allerdings auch mit Stilen wie Psychobilly, Hardcore, Black Metal (natürlich kein NSBM).

Ehemalige Bands: Habe in etlichen Punk- und Hardcorebands gespielt, die eher lokalen Bekanntheitsgrad hatten: V.E.B., DIE KANDIDATEN, STAGEWOLF, SILF, TAABTO, ATTENTION TRICKSTER, KEINE HALBEN SACHEN, THE UNSPOKEN CONVICTION, DanGer0u5 und einige Projekte, die nie aus dem Proberaum gekommen sind.

Einflüsse: Hauptsächlich Bands der 80er und frühen 90er. Je individueller, desto besser. Namentlich eine Auswahl: CHAOS Z, FLIEHENDE STÜRME, EA80, KILLING JOKE, ALIEN SEX FIEND, SISTERS OF MERCY, RAZZIA, viel DDR Punk (komme ja ursprünglich aus der Zone). Aktuell hauen mich KONTROLLE aus den Socken, auch ES WAR MORD.

Vom Soloprojekt zum Trio…

Daniel Urls Soloprojekt DAN SCARY entstand 2013, als er an scheiß Krebs erkrankt. Er beschreibt es als Art persönliche Therapie, um seine Ängste und die innere Zerrissenheit zu verarbeiten. Es entstanden Songs wie „Totes Herz“ und „Hungrig im Grab“ mit Texten aus seinem tiefsten Inneren. Mitunter auch wirre Gedanken, die aber immer eine Aussage treffen – diese kann jeder selbst auf sich herunterbrechen. Der düstere Sound ist dazu die beste musikalische Untermalung.

Durch seinen Job in einem Automobilwerk in Wolfsburg hatte er damals auch reichlich Material für die ein oder andere typisch zynische Sozialkritik, die in Songs wie „Land der 1000 Leichen“ ihren Ausdruck findet. Seine düsteren Songs spielte er erst auf der Akustikgitarre, später mit Strom, kombiniert mit Synthies und E-Drums. Dan liebt Trilogien und so entstehen über einen Zeitraum von 2 Jahren „Als ich aufhörte zu schweigen, Teil I – III“.  Dan: „Punkunüblich und teils argwöhnisch beäugt, trifft der Sound in der Gothic-Szene allerdings auf hohes Interesse“.

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Nach weiteren Soloscheiben erblickt 2020 das Trio DAN SCARY die Dunkelheit der Welt. Mit Chris am Bass und Boxa (ex-HANS AM FELSEN) an den Drums geht es nun mehr in Richtung Punkrock; neben den gewohnten Synthies und der Schwermut hört man auf „Reden ist Quecksilber & Schweigen auch nur Gift“ auch viel Power und Wut im Background.

… bis zur Wiederauferstehung als Duo.

Mit dem Umzug von Wolfsburg nach Ostfriesland löst Daniel das Trio auf. Da das alles nicht reibungslos lief, war für ihn DAN SCARY dann auch begraben. Im hohen Norden zur Ruhe gekommen, besann er sich aber, sein Lebenswerk DAN SCARY zu reanimieren, mit frischem Sound. Julian lief ihm über den Weg und setzte sich an die Drums. Die ZweierCombo stand. Ihr aktuelles Album (03/24) „Die EntSARGung“ ist quasi eine enge Auswahl an Songs aus dem bisherigen Schaffen DAN SCARYs.

Herausragend können wir einstimmig NERVENBAHNENSTAGNATION als unser Baby nennen. Er behandelt textlich die innere Zerrissenheit, keinen Bock mehr zu haben, aber eigentlich doch weitermachen zu wollen, der persönliche Kampf mit seinem inneren Schweinehund.

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NERVENBAHNENSTAGNATION

Knietief wate ich durch den Morast meiner Gedanken.
Wohlig warm umschließt er mich, mein Seelenmatsch.
Instinkt und Selbsterhaltungstrieb kennen keine Schranken.
Das Fleisch ist willig, nur der Geist ist schwach.

NERVENBAHNENSTAGNATION,
NERVENBAHNESTAGNATION,
DIE ROUTINE HAT MICH SCHON
UND LACHT MICH AUS VOLL SPOTT UND HOHN.

Knietief wate ich durch meine Eingeweide,
die ich eben ausgespiehen.
Es ist das letzte Zeichen, die letzte Chance zum Handeln,
bevor der letzte Tropfen Blut gerinnt.

Ausgesargt, äh, ne – ausgefragt!

Dan und Julian haben sich tapfer durchgewurschtelt und nix ausgelassen. Wir freuen uns riesig und sagen vielen lieben Dank für den Blick hinter die düsteren Kulissen.

FdP: Wie habt ihr denn dieses „Punkrock“ entdeckt? Was hat Euch dazu gebracht, selbst Musik zu machen?  JULIAN: Meine Wurzeln liegen im Gothic und Metal; das war meine Jugend. Mit Punk hatte ich nur in Berührung in Form von Horrorpunk, was aber zu vernachlässigen ist. Ich habe bereits als Kind zur Musik von MTV & Co. auf meinem Bett rumgekaspert und so getan als wäre es eine Bühne… Ich habe das wohl einfach im Blut. DANIEL: Schon im zarten Alter von 9, im Jahre 1984, schaute ich gern die Musiksendung FORMEL EINS. Dort hatten die noch unbekannten DIE ÄRZTE einen Studioauftritt mit ihrem Song “ZU SPÄT”. Ich wusste sofort, solche Musik möchte ich auch machen!! Und wünschte mir von meinen Eltern eine Gitarre. Die bekam ich, fasste sie zielführend, autodidaktisch lernend – aber erst mit 14 Jahren an. Da kam ich durch einen Klassenkameraden an überspielte Tapes, wo ich Punkrock entdeckte und lieben lernte.

FdP: Eure dunkelsten Erinnerungen an die ersten Auftritte? DANIEL: Es gibt einen Gig aus meiner SoloZeit, den man als schlechtesten deklarieren kann. Allein mit Drums und Bass vom Band, bewaffnet mit Gitarre und Stimme – in dieser Konstellation spielte ich in einem Wolfsburger Club. Ohne Fanunterstützung, weil meine kleine Wolfsburger Fanbase (bis auf eine Person) eine andere Veranstaltung hatte. Die weiteren anwesenden Leute kamen wohl mit dem Sound oder der Darbietung nicht klar und verließen einer nach dem anderen den Raum. Das war echt ein Schlag in die Magengrube und das einzige Mal spielte ich mit dem Gedanken, einfach alles hinzuschmeißen. JULIAN: Hab bei meinem ersten Gig zusammen mit Daniel vor einem Song einen kompletten Blackout gehabt… ooops. :’D

FdP: Welche ist die wichtigste Textzeile, die du je geschrieben hast? DANIEL: Jede einzelne Textzeile, jede Message, alles, was wir vermitteln wollen, hat einen wichtigen Stellenwert: Die Welt in ihrer Realität darzustellen, ohne den Funken Hoffnung hinter allem zu vergessen.

FdP: Ist er schon tot, der Punk? JULIAN: Ich bin wie gesagt kein Punk, daher bin ich vielleicht nicht der qualifizierteste, um die Frage zu beantworten. Wenn ich bei mir im Freundeskreis schaue, kann ich aber definitiv sagen dass Punk nicht tot ist! Nur vielleicht im Wandel. DANIEL: Punk ist, was Du draus machst! Emden hat eine sehr umtriebige Punkszene, die viele gute Bands hervorgebracht hat. Und Julian ist mehr Punk, als er glaubt!

FdP: Wie ist Eure Einschätzung, was Themen wie Awareness oder die Genderthematik betrifft? DANIEL: Dazu kann man nur sagen, eigentlich schade, dass es das geben muss. Punk, oder auch Subkultur jenseits der Gesellschaft stand immer für Gleichberechtigung, gegen jede Unterdrückung und Ausgrenzung. Leider wird das nicht immer so konsequent umgesetzt. Es wäre viel unkomplizierter, wenn sich alle an eine Sache halten würden: RESPEKT!

FdP: Welche sozialen Projekte liegen Euch am Herzen? JULIAN: Da möchte ich das Land der Tiere (Link) nennen. Das ist ein Lebenshof in Mecklenburg Vorpommern. Dort können Tiere in Frieden leben, die aus der Lebensmittelindustrie entkommen konnten. Wer sich für Tierrechte interessiert, sollte sich das ganze unbedingt anschauen und am besten so wie ich unterstützen. Ich kann deren Youtube Kanal (Link) wärmstens empfehlen. Dort gibt es wunderbar niedliche Videos. DANIEL: Wir sind für sämtliche Hilfsorganisationen offen, um so die Welt ein Stückchen besser machen zu können. Aufgrund meiner Vergangenheit bin ich sehr offen gegenüber der Krebshilfe. Eine üble Krankheit, miese Heilungsmethoden, die einem alles abverlangen. Sagt Ja zum Leben. Es ist das kostbarste, was wir besitzen.

FdP: Mit wem würdet ihr gern mal ein Bier trinken? JULIAN: Puh, da gibt es einige… Joe und Mario Duplandtier, Blixa Bargeld; mit den Bands wie ich vorhin aufgezählt habe. Oh, und wenn er noch leben würde, der Comedian Bill Hicks. DANIEL: Mit tollen Menschen, die einen verstehen und gern mit den Bands, mit denen wir die Bühne teilen.

FdP: Gibt es eine Location oder Festival, wo ihr wirklich gern mal auftreten wollt? JULIAN: Im Red Rocks Amphitheatre in Denver/Colorado. DANIEL: Überall, wo es rockt, gern mit Liebe und Hingabe geführte Veranstaltungen, ob klein oder groß, das Umfeld muss angenehm sein.

FdP: Wann gibts Eure nächste Veröffentlichung? DANIEL: Wir haben 2 Sachen in der Pipeline: #1. Eine 2 Song Download Single zum Thema Tierschutz, da wir als vegan lebende Band darauf hinweisen möchten – nicht belehren – nur zum Nachdenken anregen. #2. Ein Konzeptalbum über düstere Legenden aus Ostfriesland. Wird ziemlich creepy und auch experimentell. Beides kommt im Laufe dieses Jahres. Ausserdem sind wir mit dem Björk-Cover „Army of me“ auf der Horror PUNK CHARTBUSTERS compilation #10 vertreten. Die erscheint im März 2025 bei wolverine-records.de.

FdP: Wo kann man Euch live erleben? JULIAN: Fest steht aktuell ein Gig im AK47 Düsseldorf (Link) mit DIE STRAFE am 23.05.2025. Weitere sind in der Warteschleife. Wer Bock hat, uns spielen zu lassen, darf uns gerne kontaktieren. Wir sind pflegeleicht und stubenrein.

Kontakt für Bandanfragen:

 danielurl@web.de (weitere Kontaktmöglichkeiten bei den Social Media Links)

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Infos & Bildrechte: Dan Scary

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