Vier Meter Hustensaft – Kein Vergeben, Kein Vergessen EP

Nicht nur im Herzen Punk – Kritisch, Laut, Politisch

Letzte Woche hatten wir Post im Briefkasten, auf dem Umschlag ein Logo von NRT-Records und der Band Vier Meter Hustensaft. Adressiert war das ganze an die Freunde des Punk: Uiii, unsere erste hochoffizielle analoge Post.

Vier Meter Hustensaft – Kein Vergeben, Kein Vergessen EP

Gespannt, was uns da erwartet und mit einer gewissen Vorahnung kam uns dann ein wirklich sehr schön gemachtes Presse-Kit der Düsseldorfer Punkrock-Combo entgegen.

Wir haben ja bereits Anfang August unsere Band-Info zu Vier Meter Hustensaft veröffentlicht und sind, nicht erst seit dem, sehr begeistert vom Treiben der Band. Entsprechend groß war die Freude bei uns und unser „örtlich getrenntes“ Team hat schon gefeilscht, wer denn dieses tolle Ding behalten darf 😉

Auf diesem Weg möchten wir uns erst einmal ganz herzlich bei Philipp von NRT-Records bedanken, dass er an uns gedacht und uns dieses liebevoll aufgemachte Kit zur Verfügung gestellt hat. Man merkt beim durchblättern und spürt beim lesen sofort, wie viel Herzblut in das ganze Layout und in die Inhalte gesteckt wurde. Die CD war ja schon Grund zur Freude, aber das Gesamtpaket rundet das ganze wirklich noch ab.

Wir haben hier mal ein paar Fotos von dem Presse-Kit für euch gemacht, da die Aufmerksamkeit zwar der Scheibe gelten soll, aber diese tolle Arbeit ebenfalls Aufmerksamkeit verdient. Echt Respekt an NRT-Records.

Da wir uns nicht nur bei Philipp von NRT für das Kit bedankt haben, sondern auch bei der Band, wissen wir aus gesicherter Quelle, dass auch Vier Meter Hustensaft echt überwältigt von dem Ding waren und neben dieser feinen Arbeit auch gleich den Spaß an der kreativen Zusammenarbeit mit NRT gelobt haben.

5 Tracks, geile 15 Minuten Punk mit tiefgreifenden Texten

Auf der EP Kein Vergeben, kein Vergessen erwarten euch 15 Minuten Punkrock, der sich auf kritische Weise mit aktuellen gesellschaftlichen und geopolitischen Diskursen auseinandersetzt. Oder, wie im Opener-Song Kein Vergeben, die Abrechnung mit dem besorgten Elternteil, dessen gut gemeinte „Ich-will-doch-nur-dein-Bestes“-Einstellung unweigerlich zur Unterdrückung der freien Entfaltung führt.

Aber im Herzen ein Punk zu sein, bedeutet automatisch auch, diesen bürgerlichen Zwängen die Stirn zu bieten und seinen selbst bestimmten Weg zu gehen. Der Song vermittelt einem, das man mit diesem Weg den richtigen geht und dadurch schließlich auch mit sich selbst im reinen ist, egal was andere von einem erwarten. Den Track Kein Vergeben, der bereits im August mit Video veröffentlicht wurde, haben wir euch hier bereits vorgestellt.

Weiter geht es auf der Scheibe mit Misch Dich ein, einem Song gegen Homo- und Transphobie, für Zivilcourage und Empathie. Der Song, der unter anderem auf Grund des grausamen Mordfall beim CSD in Münster komponiert wurde, ist als gesellschaftlicher Aufruf zu verstehen, bei Mobbing, Gewalt und Vorurteilen nicht weg zu sehen. Das Ding hat nicht umsonst schon fast 50.000 Aufrufe bei YouTube und ist noch nicht mal ganz zwei Monate alt. Und aus den Boxen schallt es:

Misch Dich ein, Misch Dich ein.
Misch Dich ein – ein Leben lang!
Für Vielfalt und Toleranz.
Das geht uns alle an!

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In Night Beaver, dem dritten Song auf der Platte, geht es um die fehlende Zeit in unserer immer rasanter werdenden Gesellschaft, dem damit verbundenen Druck sowie den daraus resultierenden Zweifeln, ob wir gut und fit genug sind und wie uns dieses Streben in der Leistungsgesellschaft von innen heraus auffressen kann. Der Text plädiert dafür, auf sein inneres zu hören, sich Zeit für sich selbst zu nehmen, bevor keine Zeit mehr dafür bleibt und man am Ende nur noch ein Schatten seines selbst ist. Raus aus dem Burn-Out und das Gleichgewicht wieder herstellen ist die Devise.

Alle gegen einen zerlegt die Schwurbler, welche die Schuld immer bei den anderen suchen, nicht einmal den Worten der eigenen Mutter glauben und grundsätzlich alles besser wissen. Blind vor Wut schaffen sie sich ihre eigene Wahrheit, leugnen den Klimawandel und stehen in ihrer vollen Männlichkeit bis zum Schluss zu ihrer doch so tollen Meinung. Im Notfall auch alleine. Hauptsache sich nix sagen lassen, aber sich wundern, warum alle gegen einen sind 😉

Hammerschlageffekt geht als letzter Song musikalisch noch einmal in die Vollen, rauer Punk mit Hardcore-Einflüssen fliegt einem um die Ohren. Der Hammerschlageffekt thematisiert den Konsum verschiedener Substanzen und der Wunschvorstellung dem Schmerz oder gar der Realität entfliehen zu können. Doch zu welchem Preis? Was die Spirale von Alkohol-, Medikamenten- oder Drogenmissbrauch auslöst, ist jedem von uns klar und mit diesem Text treffen Vier Meter Hustensaft den Zahn der Zeit, in der zum Glück immer öfter, gerade auch im Punk, nicht mehr nur der berauschende Effekt besungen wird, sondern eben auch die Gefahren eines solchen Konsumverhaltens. Denn am Schluss bleibt oft nur die Leere der Sucht.

Fazit

Gönnt euch diese 15 Minuten feinen Deutsch-Punk und kauft euch die EP Kein Vergeben, kein Vergessen von Vier Meter Hustensaft für eure Sammlung. Die Combo macht von den Texten, über die Komposition, Produktion, Mischen und Mastern, sogar die Videos und den Schnitt alles in harter DIY-Eigenregie. Für dieses Album haben sie sich mit NRT-Records noch etwas professionelle Hilfe für das Marketing und den Vertrieb an Bord geholt. Zu recht, denn das Ergebnis kann sich wirklich sehen und vor allem hören lassen.

Die EP kommt bereits am 27. September 2024 auf den Markt – ja wir sind spät dran – und wir werden euch unter dem Menüpunkt Releases auch die Playlist zum Album Kein Vergeben, kein Vergessen einbinden.

Vier Meter Hustensaft sind:

Yvonne „Yve“ Wagner: Gesang
Philipp „Phil“ Altenhofen: Gitarre & Hintergrundgesang
Andreas „Andy“ Wagner: Bass & Hintergrundgesang
Dirk „The Lobster“ Löber: Drums & Hintergrundgesang

Vier Meter Hustensaft im Netz:

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